Annabelle Ex Lupa Nigra

 

Nachruf Annabelle

Annabelle ex Lupa Nigra

Ein Eurasier ist gut – zwei Eurasier machen das Glück perfekt.
Das traf auch bei uns zu.

Nach vier schönen und erlebnisreichen Jahren mit unserer ersten schwarzen Eurasierhündin Antonia, genannt Toni, war es Zeit, die Familie zu erweitern. Und es sollte eine weitere Hündin aus unserer eigenen Zucht werden. Glücklicherweise wurden die Ausgangsbedingungen an Hündin, Züchter und Zuchtstätte positiv beschieden. So wurde Toni im Januar 2005 erfolgreich von Anton von der Silberlinde gedeckt. Ende März 2005 brachte sie im Laufe des frühen Morgens/vormittags vier muntere kleine Rüden zur Welt. Die heiß ersehnte kleine Hündin war nicht dabei. So etwas lässt sich ja nicht planen, trotzdem waren wir erst einmal ein wenig enttäuscht. Nachdem Toni am selben Nachmittag seit zwanzig Stunden nicht mehr vor der Türe war, ging sie mit ihrem Herrchen kurz auf die kleine Wiese in der Nachbarschaft um die notwendigen Geschäfte zu erledigen. Wenig später kam ein Nachbar aufgeregt herbeigeeilt und bat rasch um ein Handtuch für den Hund? Was war geschehen? Kurz darauf waren Toni und Herrchen zurück. Und er hielt ein kleines Fellbündelchen im Handtuch im Arm. Dieses hatte Toni beim Pinkeln verloren.

Es war ein Mädchen. Nun hatten wir sie doch noch bekommen, unsere kleine schwarze Eurasier-Prinzessin Annabelle.

Sie wusste sich schnell neben ihren vier dicken Brüdern zu behaupten und war gleichzeitig ihr ganzes Leben lang sehr anschmiegsam und immer freundlich zu Mensch und Tier. Nachdem die vier kleinen Rüden ihre Mama Toni verlassen hatten, war diese kurz irritiert, was den wohl die kleine Hündin immer noch hier sollte? Die beiden Hündinnen gewöhnten sich aber schnell an die Zweisamkeit und bis zu Tonis letztem Atemzug blieb sie die Rudelführerin und Annabelle stellte dies nie infrage sondern behielt ihren Platz in der zweiten Reihe.

Nur eine kurze Zeit – im Frühjahr 2009 – als Annabelle ihren eigenen Wurf mit drei kleinen Hündinnen großzog, nahm sich Toni zurück. Sie akzeptierte die kleine Familie neben ihr, hielt aber immer Abstand zu den kleinen neugierigen Geschöpfen. Was diese nicht daran hinderte ihrerseits stets auch die Nähe der zweiten Hündin neben ihrer Mutter zu suchen.

Sobald die drei kleinen Hündinnen ausgezogen waren, stellte sich schnell die gewohnte Rangordnung wieder her.

In einem unterschied sich Annabelle komplett von ihrer Mutter. Sie wollte ihr ganzes Leben lang gehorchen und etwas zu tun haben. Und so kam es, dass Annabelle viele Jahre mit großer Freude in einem Schutzhundeverein an Unterordnung und freiem Training teilnahm. Ohne Frage – die Begleithundeprüfung bestand sie fünfmal mit Bravour.

Annabelle begleitete Toni treu bis zu deren Tod im September 2014 . Diesen hatte sie instinktiv wohl eher gespürt und akzeptiert als wir Menschen.

Nachdem ihre Mutter begraben war, ging das Leben für Annabelle unbeschwert weiter. Der Tod gehört schließlich zum Leben.

Aber – ein Eurasier ist gut – zwei Eurasier machen das Glück perfekt.

Das ist natürlich die Ansicht der Menschen – nicht überraschend war Annabelle not amused, als im Juni 2016 ein Welpe, eine kleine Eurasierhündin namens Charlotte  Einzug in unserem Haus hielt.

Aber auch hier konnten wir uns auf unsere freundliche und ausgeglichene Hündin Annabelle verlassen. Nach kurzer Zeit waren die beiden Hündinnen ein Herz und eine Seele. Die elfjährige Annabelle erfuhr ihren zweiten Frühling und unsere kleine Charlotte lernte eifrig alles, was sie für ein Hundeleben lernen musste, von Ihrer alten Rudelführerin.

Leider mussten wir Annabelle im Mai 2019 über die Regenbogenbrücke gehen lassen.

Charlotte war lange Zeit in tiefer Trauer und wir auch.

Doch zurück bleibt die Erinnerung an eine sehr glückliche Zeit mit einem wundervollen Hund.